Der VF11 verfügt über ein 19"-Gehäuse mit einer Höheneinheit. Jeder einstellbare Parameter hat seinen eigenen Regler, auf der Frontplatte befinden sich 19 Drehpotis und vier Leuchtdioden. Die Rückseite ist mit vier unsymmetrischen Klinkenbuchsen für die Ein- und Ausgänge, einer XLR-Buchse für den Mikrofoneingang, einem Anschluß für das mitgelieferte Steckernetzteil sowie zwei Öffnungen mit Trimmern bestückt.
Das Analysesignal wird dem Vocoder über die Line-In-Buchse oder wahlweise über den Mikrofoneingang zugeführt. Dieser ist als XLR-Buchse ausgeführt, somit können symmetrische Mikrofonleitungen benutzt werden.
Das Analysesignal wird mit dem Input-Regler ausgesteuert. Zur optischen Kontrolle ist eine Peak-LED vorhanden, die nur ab und zu aufleuchten sollte. Die Erfahrung zeigt, daß zur Erzielung eines guten Vocoderklangs das Analysesignal komprimiert werden sollte. Zu diesem Zweck ist ein Kompressor bereits im VF11 integriert. Seine Parameter sind fest eingestellt.
Als Synthesesignal wird in vielen Fällen eine Sägezahnwelle verwendet. Der VF11 verfügt über einen internen VCO, der eine Sägezahnwelle mit einstellbarer Frequenz zwischen 15 und 600 Hz erzeugt und mit dem Syntheseeingang verbunden ist. Um ein externes Signal einzuspeisen, ist die Buchse Synthese In vorhanden. Sobald dort ein Klinkenstecker eingesteckt ist, wird der interne VCO stummgeschaltet. Das externe Signal wird mit einem eigenen Input-Regler ausgesteuert, auch hier ist wieder eine Peak-LED vorhanden.
Die zentrale Funktionsgruppe des Vocoders sind die elf Bänder, deren Mittenfrequenzen für Sprachsignale optimiert sind. Die Lautstärke jedes Frequenzbandes läßt sich mittels eines zugehörigen Reglers einstellen.
Schließlich wird das vom Vocoder erzeugte Signal über den Regler Vocoder in der Reglergruppe Output Mix an den monophonen Ausgang geleitet.
Der VF11 verfügt über einen Voiced/Unvoiced-Detektor (vgl. vorige Seite). Entweder können die Konsonanten aus dem originalen Sprachsignal dem Ausgang beigemischt werden, oder es wird für die Konsonanten als Synthesesignal weißes Rauschen verwendet. Beides ist mit dem VF11 möglich.
Um die Konsonanten bearbeiten zu können, muß zuerst ermittelt werden, wann ein Konsonant vorliegt. Diese Information leitet der Voiced/Unvoiced Detektor aus dem Frequenzspektrum und dem zeitlichen Verlauf des Analysesignales ab. Die Ansprechschwellen sind mit Trimmern auf der Rückseite des Gehäuses einstellbar, die Werkseinstellung ist jedoch so gut, daß ein Nachjustieren nur in seltenen Fällen erforderlich sein dürfte.
Der VF11 hat einen internen Rauschgenerator, dessen Ausgangspegel mit dem Regler Unvoiced einstellbar ist. Das Rauschsignal wird bei Ansprechen des Voiced/Unvoiced Detektors in den Syntheseteil geleitet. Außerdem wird dieser Vorgang optisch durch eine LED angezeigt.
Um statt des Rauschens das Analysesignal selbst oder gar ein komplett anderes Signal zu verwenden, muß dieses über die Buchse Unvoiced In zugeführt werden. Auch hier ist die Beschaltung wieder so ausgeführt, daß beim Einstecken des Klinkensteckers der interne Rauschgenerator stummgeschaltet wird. Der Pegel des externen Signals wird ebenfalls durch den Regler Unvoiced beeinflußt.
Vor dem Ausgang befindet sich der Funktionsbereich Output Mix, der neben dem Regler für den Pegel des Vocodersignales noch drei weitere Regler aufweist. Dem Ausgang können nämlich das Synthese- und das Analysesignal stufenlos beigemischt werden. Dadurch erhöhen sich die Möglichkeiten als Effektgerät erheblich.
Der vierte Regler Filter in dieser Sektion ist strenggenommen kein Mix-Regler, obwohl das Resultat so klingt. Vielmehr wird hier eine konstante Gleichspannung zur Ansteuerung jedes VCA addiert. Damit bewirkt man, daß die Filterbänder immer geöffnet bleiben. Der Vocoder wird damit zur Filterbank. Da die Klänge simultan bereitstehen, kann auch eine beliebige Mischung erstellt werden. Durch entsprechende Wahl der Signale und Reglerstellungen können auch Effekte wie Phasing erzeugt werden. Durch den analogen Schaltungsaufbau klingen auch Übersteuerungen gut, somit kann der VF11 als frequenzselektiver Verzerrer betrieben werden.
Gerade die legendären, teilweise sehr aufwendigen Vocoder oder die Vocoder-Sektionen der Synthesizer-Modulsysteme sind für ein kleines Budget kaum erschwinglich und zudem selten zu beschaffen, weil die meisten von ihnen nicht mehr gebaut werden.
Aber das gilt nicht für den VF11!

Dieser Vocoder ist im Fachhandel für ca. 760 DM zu haben. Das ist ein sehr günstiger Preis, zumal der VF11 eine wirklich gute Qualität aufweist. Auch das ths master mix Studio arbeitet damit.